Re-Integration in Schule und Kindergarten
Mit Glatze vor die Klasse treten erfordert Mut. Um Vorurteile der Mitschüler abzubauen und einen sanften Wiedereinstieg in die Klasse zu gestalten, begleiten wir die Patienten an ihrem ersten Schultag nach der Erkrankung.
Reintegration in die Schule
Dieser erste Schultag ist meist sehr aufregend und mit vielen Ängsten für die Patienten verbunden. Wie reagieren die anderen auf mich? Gehöre ich noch dazu? Was wollen die alles von mir wissen? Sind nur einige Fragen und immer verbunden mit der Angst vor Mobbing.
Auf der anderen Seite bestehen häufig Berührungsängste bei den Mitschülern. Was darf ich sagen? Ist Krebs ansteckend? Wie funktioniert eine Chemo? Und noch viele weitere Fragen und Fantasien zum Thema Krebs schwirren in den Köpfen der Mitschüler.
Im begleiteten Schulbesuch wird all dem Raum gegeben, die Fragen ernst genommen und beantwortet und dadurch der Boden geebnet für einen ungehemmten Umgang miteinander und einen guten Wiedereinstieg in die Klasse.
Reintegration in den Kindergarten
Nach der Therapie zurück in den Kindergarten ist für Kinder, Eltern und auch die Erzieher:innen ein großer Tag. Die Angst der Eltern vor Mobbing und Ausgrenzung des eigenen Kindes ist meist unbegründet. Natürlich schauen die anderen Kinder erstmal und sind neugierig, wenn ein Kind ohne Haare in ihre Gruppe kommt. Aber meist wird das Thema nach 2-3 Fragen schon wieder langweilig und die Glatze spielt keine Rolle mehr.
Bei der Re-Integration geht es daher mehr um die Vorbereitung der Erzieher:innen. Unsicherheiten bestehen meist bei Themen wie: Sind besondere Hygienevorgaben zu beachten? Darf Ihr Kind alles essen? Was müssen wir im Umgang mit dem Broviac-Katheter beachten? Diese und weitere Fragen sollen den Erziehern bei einem gemeinsamen Besuch beantwortet werden, um einen sicheren Umgang bei der Rückkehr Ihres Kindes in den Kindergarten zu gewährleisten.