Eine Gänsehaut-Geschichte

09.03.2023
Wie wir schon in frühester Kindheit Bilder aufnehmen und in uns abspeichern…
Als Kunsttherapeutin Anja den Auftrag erhielt, Bilder für zwei Patientenzimmer zu gestalten, befragte sie Patienten nach ihren Wünschen. „Welches Bild würdest du gerne sehen, wenn du das Zimmer betrittst, welcher Anblick tut dir gut?“
Ein Teenager beschrieb ihr so detailliert eine Landschaft, dass in Anja´s Kopf sofort ein Bild dazu entstand, das sie mit Acrylfarben auf eine der beiden Platten übertrug. Andere Patienten fügten noch die beschriebenen Blumen und Heißluftballons hinzu und alle zusammen gestalteten so eine Landschaft, die Weite und Freiheit gut beschreibt und der Sehnsucht danach etwas Trost schenkt.
Als Anja einige Wochen später in ihrem Wanderurlaub eine Rast einlegte und ihren Blick in die Ferne schweifen ließ, stellte sie überrascht fest, dass sie von ihrem Platz aus eine Landschaft erblickte, die ziemlich genau der Beschreibung von Johannes glich, den sie damals zu seinen Wünschen befragt hatte.
Davon fasziniert, machte sie einige Fotos und zeigte diese später der Mutter. Es stellte sich heraus, dass Anja auf ihrer Wanderung an dem Ort vorbeigekommen war, in dem die Familie wohnte als, Johannes etwa ein Jahr alt war. Seine Mutter beschrieb die Zeit dort als etwas Besonderes, unbelastet, einfach schön… 😊
Im Laufe unseres Lebens nehmen wir viele Bilder in uns auf, die mit Emotionen verknüpft sind. Einige sind belastend – andere sehr heilsam.
Wenn sich plötzlich aus dem Unterbewusstsein ein solch heilsames Bild zeigt, ist es gerade in belastenden Situationen gut, dieses Bild zu intensivieren und zu stärken oder aber auch neue heilsame Bilder entstehen zu lassen, die emotional stützen und Halt geben.
Eine Gänsehaut-Geschichte…. Danke, dass wir sie erzählen dürfen!